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werke      
       
ab 1974 'transformation', erste reliefs: 'sequenzen'

ab 1976 reliefs und stehobjekte: 'farbschatten'

paul weder, zürich: '... konkrete kunst in einer besonderen individuellen brechung zeigt...das auge sieht sie nur im streif- oder schräglicht, und weil diese bemalten streifen auf das weiss der umgebung farbige schatten werfen, ergeben sich wirkungen von zauberhafter zartheit; es sind also die subtilen und immateriellen gitter, welche die relieflandschaft struktieren.', 03.05.77, NZZ

hans neuburg, zürich: '... diese neue relieftechnik mit ihren farbschatten kann man nicht anders als dem japanischen geist und der zen-kultur zugehörig interpretieren. da ist eine erstaunlich vielfältige komponente im bereich der konkreten kunst entfaltet worden. ...' 04.11.80 'zürich leu'

max bill, zürich: 'für shizuko yoshikawa...zuerst auf pfaden die schon vorgezeichnet waren durch die erfahrungen anderer. doch ständig fügte sie neue elemente hinzu, bis zur selbstständigen meisterschaft. heute leistet shizuko yoshikawa eigenständigen beitrag zur entwicklung der konkreten kunst. es ist sicher positiv, wenn man heute feststellen darf, dass sie in bester weise die zürcherische richtung der konkreten kunst aufgenommen hat und ihr eine besonders subtile, grazile seite zufügte. die verbindung von japanischer tradition mit der konstruktiven ideen unserer zeit ist ihr, als emanzipierte japanische frau, in grosser vollkommenheit geglückt.', aus einzel-ausstellungskatalog minami gallery, tokyo, 1977

ab 1977 zeichnungen, tempera: 'konstellationen mit verdoppelten linien'

ab 1978 netzstruktur

ludmila vachtova, dr., zürich: '...die bilder aus feinen bändern erscheinen wie eigentliche spuren der farbschatten und sind bis zu einem fluidum entmaterialisiert. ihre rhythmischen konstellationen, durch begegnungen von vier farbwerten kombinatorisch bestimmt und mathematisch kontrolliert, entfalten sich jedoch visuell wie eine freie lichtpartitur. die innere dynamik verläuft mit der regelmässigkeit eines ungestörten pulsschlags. in grösstmöglicher transparenz gehalten, scheint die fast provokativ zarte farbstruktur zu atmen und suggeriert atmosphärisches. ...die ästhetische botschaft behauptet sich schliesslich intensiver als die rationale ordnung, welche ihr zu grunde liegt. die intuition kennt ihre verborgenen regeln, das quadrat öffnet sich, shizuko yoshikawa findet ein euro-japanisch koordiniertes bildequivalent der sinnlichkeit.', aus einzel-ausstellungskatalog von kunsthalle winterthur, 1984

margit weinberg-staber, zürich: '...im aesthetischen kosmos von shizuko yoshikawa hat das netz eine klar strukturierte stofflichkeit und ist zugleich ungreifbar sich entziehende form. zudem sind die fäden des netzes buchstäblich ineinander verstrickt. sie bilden ein gefüge, bei dem jede masche das ganze beeinflusst und jeder teil von allen anderen abhängt. es ist ein topologisch schwierig zu fassendes gebilde. und ist das netz nicht auch ein kind der fraktalen geometrie, die als eine geometrie des dazwischen beschrieben wird, grenzzonen der natur erforschend? manche dieser vorstellungen lassen sich auf ein werk wie das von yoshikawa übertragen...', aus ausstellungskataloge 'zwei energien, takashi naraha, skulpturen/ yuko shiraishi, bilder/ shizuko yoshikawa, bilder', haus für konstruktive und konkrete kunst, zürich, 1993 und wonderausstellung 'shizuko yoshikawa, bilder 1976-1992', haus für konstruktive kunst, zürich und brandenburgische kunstsammlungen cottbus, 1994

ab 1989 'hommage aux upanischad'

sophia wahlen, zürich: 'poesie der gelungenen synthese ... grosse kunst der fuge. die ursprüngliche auseinandersetzung mit der problematik von licht und schatten ist zur auseinandersetzung mit den geheimnissen der farbwirkung und der heimtückischen anziehungskraft der weissen bildflächen geworden. die hohe sensibilität der künstlerin, kombiniert mit handwerklicher sicherheit - sei es gouache, tempera oder acryl -macht ihre bilder für den betrachter anziehend. ihre werke strahlen die grosse kunst der fuge aus und beinhalten auch die schönheit und phantasie der hohen mathematik und astronomie. die suggestiven variationen innerhalb der gesetze der gegebenen ordnung, die strenge choreographie der form mit der daraus resultierenden tänzerischen unruhe - diese für yoshikawa typische "beunruhigende ruhe" - scheint das geheimnis ihres schaffens zu sein. shizuko yoshikawas kosmos, eine seltsamgelungene synthese zwischen fernen osten und dem abendland, wächst aus seinem rational-analytischen boden hinaus, um überraschend in eine selbstbewusste, meditative poesie zu münden. er zielt klug, demütig und stolz - in die unendlichkeit...', aus 'shizuko yoshikawa in der galerie ziegler', tagblatt der stadt zürich, 28.09.1988

ab 1990 'zwei energien' - 'energien aus der leere'

shizuko yoshikawa, zürich '...in meinen bildern war das ganze von anfang an auf teilen aufgebaut, sie durchdringen sich und sind struktuell voneinander abhängig, wie das sichtbare und das unsichtbare. die sichtbaren erscheinungen sind verdichtete energien, die in der leere enthalten sind. die leere ist ein kraftfeld und eine quelle des sichtbaren. es sind symbolbilder der lebendigen wechselbeziehung und ich verstehe dies als kosmische zusammenhänge. mit 'zwei energien' beziehe ich mich bewusst auf das zusamenspiel der zwei energien der zwei welten. ich meine europa, das ich seit meiner jugend bewunderte und suchte - ich könnte es auch die schönheit des logos nennen -, und japan, dem ich mich im bereich der empfindungen und der inneren bedürfnisse zu tiefst zugehörig fühle: das kontraditorische und das komplexe als weg und ziel hin zur meditation', aus ausstellungskatalog 'karo dame', aargauer kunstmuseum, aarau, 1995

tomonobu imamichi, prof. dr., tokyo '... yoshikawa's work probes deeper into the oriental sensibility or human growth and this can be ascribed to her structural use of the japanese traditional aesthetic concept ma. as we get closer to the 1980s, the formal repetition in her work breaks through the symmetrical geometry of distance to give rise to an indescribably exquisite sense of rhythmic timing. this attribute has become yet more pronounced in her more recent work. this is a visual formulation of the buddhist concept of "nothingness" or "the void"(ma) which is ungraspable in terms of mathematical logic. a good example is the distance between the cruciform figures in the 1989 work m292 hommage aux upanisad. the pale-colored space at the center is a manifestation of "nothingness" conceived as the void of voids and giving rise to a multitude of "rhythmic intervals"(ma)...', aus einzel- ausstellungskatalog 'kosmische gewebe' von contemporary sculpture center, tokyo , 1996

ab 1993 tondo-bilder: 'kosmische gewebe-strahlend', 'kosmische gewebe-fliessend'

christian klemm, dr., zürich: '...aus dem stets aufmerksam verfolgten bereich der zürcher geometrisch-konstruktiven kunst wurde ein tondo von shizuko yoshikawa aus ihrer neuen serie, in der sie eine neue künstlerische stufe, einen weiteren räumlichen atem und einen lyrischen rhythmus erreicht, für die sammlung ausgewählt', kunsthaus zürich, jahresbericht 1993 '

christian klemm, dr., zürich: '...die räumlich-dynamische aktivierung des bildfeldes gab der ganzen kunstrichtung neue impulse, wie die schwebenden kreuzstrukturen von shizuko yoshikawa zeigen.', aus publikation ' kunsthaus zürich sammlung die meisterwerke', hatje cantz verlag, ostfildern, 2007

götz pochat, prof. dr., graz: '...diese tendenz zu einer loslösung von der strikten rasterform und einer dynamisierung der komposition lässt sich in den grossen monumental anmutenden tondi der letzten jahre feststellen. die farbkreuze geraten in bewegung, treiben von dem energiegeladenen zentrum nach aussen, werden vom dem kreisrand überschnitten, streben nach verräumlichung, werden einer allgemeinen, den gesamten kosmos ergreifenden bewegung unterworfen, die sich unter steter beschleunigung endlos ausweitet. wiewohl immer noch den strengen gesetzen der komplementären gegenüberstellung, der drehsymmetrie und spiegelung verpflichtet, von der mitte hell nach aussen dunkel, und auch umgekehrt, von der mitte dunkel nach aussen hell in konträrer weise, transparent und gesättigt in lebendiger spannung und beziehung zueinander stehend, gewinnen die farbkreuze nun grösseres eigenleben und dynamik. spiralförmig bewegt, infolge der vergrösserung der kreuzformen zur peripherie hin, sich überlagernd, fliessend und immer stärker oder schneller nach aussen und vorne drängend, wird der betrachter im nachvollzug des elementaren geschehens von dieser bewegung ergriffen, weiss sich von denselben kosmischen kräften umfangen und in diesen prozess der ständigen bewegung und veränderung eingebunden. yoshikawa ist es nun gelungen, die strenge sprache und syntax elementarer grundformen und deren zusammenstellung mit der freiheit der dynamischen bewegung und ihrer selbstreferentiellen weiterentwicklung zu verbinden - prinzipien, die das organische leben in der welt und die vorgängige im kosmos gleichermassen verbinden. aus der tradition der konkreten kunst werden wir zu den wurzeln der existentieller selbstfindung zurückgeführt. diese verinnerlichung und versenkung die schon lange den weg des zen und die japanische tradition und praxis auszeichnet, scheint auf die konvergenz des westlich-rationalen weltentwurfs hinauszulaufen, in der das universum in einem expandierenden, von dynamischer ausweitung, energieballungen und entladungen beherrschten prozess noch wieder auf einen zustand entropischen gleichgewichts und harmonie zustrebt. es ist, als ob die kreisform oder tondi nun von den elementen selbst aufgegriffen, zugleich aber durch den spiralförmig dynamischen sog der bewegung durchbrochen, entgrenzt wird. auch wir werden als betrachter von ihr ergriffen...' aus yoshikawas ausstellungskatalog 'kosmische gewebe', contemporary sculpture center, tokyo, 1996

caroline heidi ebertshäuser, dr., münchen: '... doch fand sie im laufe der jahre eine sprache, in der sich ihre eigene japanische tradition des ausdruckes und europäisches gestalten zu einer unverwechselbar neuen einheit verdichtet., zu jenem 'kosmischen gewebe' wie die künstlerin nun ihre bilder nennt. asiatische stille der aussage, aufhebung der strenge "konkreten" kontraste durch japanisches empfinden für die feinheit der nuancen des schattens im hell-dunkel transformierten die strengen netze zu einem gewebe lebendiger unendlichkeit. netzstruktur in "konstruktiver ordnung" als sinn-bild der verbundenheit von allem mit allem ist in yoshikawas bildern durchzogen von einer transparenz, die die asiatische vorstellung der leere, als urgrund allen seins, sichtbar macht. ein dialog von ost und west ist hier zukunftsweisend gestaltet.', aus veranstaltungsprogrammheft des symposiums 'indras netz', japanisches kulturinstitut, köln, 1997

1996 herausgabe von drucke auf grossformat, ‘kosmische gewebe aus der mitte wachsend‘, 2 variationen, je auf 125.5 x 125.5cm, auflage: je 20 ex. + 10 AP’s, edition domberger, filderstadt, de, www.domberger.de

ab 1997 'kosmische gewebe-atmendes feld'

1997-2000 rote zeichnungsserie: 'a roma': 1997, 1998 und 1999, und blaue zeichnungen: 'a roma- nach(t)spiel', 2000

guido magnaguagno, zürich:
'...in ihren jüngsten, in drei römer aufenthalten entstandenen serien von je 25 in gouache und/oder pastell ausgeführten blättern kommt nun farbe ins weiss-passtellene linienwerk und farbgeflecht. rom, und ganz besonders der vom istituto svizzero aus beobachtete winterliche sonnenuntergang, hat nicht nur rot, orange oder violett in ihre farbskala eingefügt, sondern eine unvermutete emotionalität und den mut zur (konkreten) unvollkommenheit hervorgerufen. eine sich wiederholende geometrische grundform gibt wie fenster den blick frei ins transzendente. als freie variation auf das unsichtbare und abwesend-anwesende.', kunsthaus zürich, mitteilungsblatt, 2000

hans christopf von tavel, dr., yens/bern '...das kreissegment, die kreuze und der umraum sind nun in eine stimmungsvolle atmosphäre getaucht, die die paradoxa malerisch auflöst und das thema von a roma von seiner gegensätzlichkeit erlöst. der biser analytische blick auf das gewebe des kosmos und seine paradoxa wird in atmosphärischem, "synthetischem" licht verklärt. dieser eindruck wird durch die waagrechte struktur des papiers, die wie eine durchgehende schichtung wirkt, bestätigt... als ganzes wird diese folge wie eine träumerische spiegelung des ganzen denkerischen und malerischen ereignisses von 'a roma.', aus ausstellungskatalog: shizuko yoshikawa, 'a roma', kunstmuseum zürich, 2000

ab 1997 'wandeln' - 'wandern'

2005 bilder-triptichon: 'geistige pyramide'

ab 2004 - 2011 'my silk road'

stefan paradowski, dr., chur '... angesichts der neueren arbeiten spricht shizuko yoshikawa von "sternenhaften konstellationen". tatsächlich ziehen die zeichen in bahnen über die bildfläche hinweg und erinnern an sternenbilder am nächtlichen himmel über der seidenstrasse - "my silk road". das bildnerische grundelement ist kreuzförmig, aber kein christliches symbol, ist doch der kreuzungspunkt des waag- und senkrechten balkens ausgespaart. ünerhaupt kommt dem thema der leere eine immer wichtigere bedeutung zu, ja wird zu einem konstitutiven bestandteil der gestaltung. shizuko yoshikawa sieht in den "sternen" den "lebenspuls" versinnbildlicht: sie stehen für fliessen, bewegen, atmen, kommen und gehen, sie stehen im übertragenen und fernöstlich-buddhistischen sinn für gelassenheit, heiterkeit und geistigkeit...', aus ausstellungskatalog 'shizuko yoshikawa, matias spescha', museum bickel, walenstadt, 2006

ab 2008 'puls'

 
t1 'transformation der vier gleichgrossen farbflächen', 1974

no.52 relief farbschatten ,75x75cm, 1978

m24 netzstruktur, 1981

m215 'fs/4x4 'von 4 farben zur polyphonie', 1986

m295 'hommage aux upanischad', 1989

m322 'zwei energien' - 16, 1990

m375 'zwei energien', 1990-91

m429 'energien aus der leere', 1993

m433 'kosmische gewebe' - strahlend, 1997, sammlung: kunsthaus zürich

m457 'energien aus der leere', 1993-94, sammlung: peverellis, zürich

m489 'kosmische gewebe' - atmendes feld, 1997

m617 'wandern', 2002

m688 'my silk road', 2005

m657 'my silk road', 2004

m722 'kosmische gewebe - überlagernd'
-2, 2006-07

m739 'intermezzo für m223 (1986-87)' - II, 2008

m759 my silk road, 2011

m756 'my silk road, 2011

m780 'lebenspuls' 16, 2011-12

m791 'puls', 2013

m795 'puls aus zwei felder', 2013

m794 'puls aus zwei felder', 2013

m793 'puls aus zwei felder', 2013

m829 'wiederkehr', 2013

m830 'drehend', 2015